Krieg und Frieden  -  Gut und Böse

 

 

Frieden und Krieg. Gut und Böse sind keine echten Polaritäten, sondern entstehen aus dem künstlich geschaffenen Gesetz der Dualität.



 

Yin und Yang

 

Wasser und Feuer, Nacht und Tag, Winter und Sommer, weiblich und männlich, passiv und aktiv, aufnehmend und abgebend, kalt und heiß, weich und hart, magnetisch und elektrisch.

Sie erzeugen ein Spannungsfeld, das sich gegenseitig bedingt, sich ausgleicht und ergänzt und dadurch auch Neues, ein Drittes schaffen kann.

 

Ursprünglich wurde das Yin/Yang Symbol im Taoismus vor ca 2500 Jahren dazu benutzt den stetigen Wandel und das Ineinandergreifen dieser unterschiedlichen Naturkräfte zu beschreiben. Der schattige Hang eines Berges ist die weibliche Yin-Seite und der sonnige Hang des Berges die männliche Yang-Seite.

 

 

Alles bedingt sich, ändert sich und alles ist immer relativ.

 

Das ewige Werden und Vergehen, sich öffnen und schließen zeigt sich in menschlichen Körperfunktionen wie Herzschlag und Atemrhythmus, Muskelkontraktion und Zellatmung ebenso wie im alltäglichen Geschehen.

Das Leben ist ein Spiel zwischen Expansion und Kontraktion, Abgrenzung und Offenheit, kreativer Selbstdarstellung und Zurückhaltung und Innenschau.

 

 

Im Polaritätsgesetz zeigt sich die Einstellung des - sowohl als auch - 

 

Eine Tür ist sowohl Eingang als auch Ausgang. Die Welt ist ein Realitätsraum in dem alles verbunden ist aber die Gegensätze selbst nur nacheinander erfahren werden können. Der Winter kommt nach dem Sommer, das Ausatmen nach dem Einatmen.

Schwierig bis unmöglich wird es wenn versucht wird nur einen Pol zu leben. Halten wir die Luft an wird sich der Atem mit enormer Kraft wieder Platz schaffen ansonsten stirbt der Körper.

Die Natur ruht im Winter und ebenso ist ewiges Wirtschaftswachstum nicht möglich. Mit der Inflation wird das "ruhende Kapital", mit der Erkältung oder dem Burnout die Bettruhe nach einer hektischen und überaktiven Phase erzwungen.

Mal ist der eine Pol dominanter, mal der andere - der eine wird genährt und sichtbarer durch den anderen und beide entwickeln sich immer weiter. So entsteht eine dynamische flexible Harmonie, die wir Frieden nennen können.

 

In der Dualität gilt die Einstellung -  entweder/oder- 

 

Hier geschieht eine Wertung, die mit konstanter Absicht einen Pol unterdrücken oder sogar ausschalten will um Kontrolle über das Leben, die Natur, Tiere oder den Menschen zu erhalten.

 

Ein Urteil zu fällen um eine Entscheidung zu treffen ob Plan A oder B günstiger ist oder ob ich momentan eine Birne oder einen Apfel bevorzuge ist selbstverständlich.

Wir treffen hunderte Entscheidungen am Tag. Ein Urteil zu fällen über eine Sache oder einen Menschen muss nicht abwertend sein, also VERurteilend.

Herausfordernd und problematisch wird es wenn ich ein Urteil über Gut oder Böse für einen längeren Zeitraum aufrecht erhalte und einen Pol überbewerte. Wenn die Yang-Energie, die für den Intellekt, Wissenschaft,Technik, Expansion und Dynamik steht, in der Übermacht ist und die Yin- Energie von Empathie, Intuition, Innenschau, Fürsorge und Hingabe abgewertet wird.

 

 

Dualität macht aus zwei sich ergänzenden Polen sich bekämpfende scheinbar unvereinbare Gegensätze. Der Scheinkampf zwischen Gut und Böse, der nie gewonnen werden kann.

 

Die Vertreibung aus dem Paradies. Das Glaubenskonstrukt von Gut und Böse ?

 

 

Die Abwertung und Unterdrückung von natürlichen Ausdrucksformen des Lebens führt erst durch die entstandene Einseitigkeit zu einem starken destruktiven Ungleichgewicht, zu Krankheit, Leid und zu Kriegen.

 

Alle patriarchal, hierarchisch aufgebauten Religionen vom Christentum,  Islam bis hin zum Buddhismus haben eine dualistische Weltsicht von Gut und Böse gemein.

Eine Trennung von Gott und dem Teufel, Engel und Dämonen, zwischen Geist und sinnlichem Körper und natürlich zwischen Mann und Frau.

Der Krieg des Guten gegen das vermeintlich Böse wird somit gerechtfertigt. Nicht selten werden in der Politik die Vorzeichen für Gut und Böse auch noch vertauscht.

 

Jedes einseitig gelebte Prinzip oder System zerstört sich selbst und erfährt zwingend sein Gegenteil. Das Auflösende ernährt das Beginnende. Immer. Das Leben ist nicht perfekt doch sucht es immer die Balance, den Ausgleich.

 

Das Dominante fleht um Erlösung und das Unterdrückte strebt nach Befreiung. Die Natur ist unser Spiegel und unsere Lehrmeisterin.

Mitgefühl bedeutet nicht Aufopferung und Freiheit hat nichts mit Rücksichtslosigkeit zu tun.Unterdrücke nichts, lenke sanft und fließe in der Leichtigkeit des Seins.

 

Lasst uns wieder gemeinsam spielen....

 

 

 Oktober 2022